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Anfänglich wird Wunsiedel seelsorgerisch von der Pfarrei Redwitz (heute Marktredwitz) aus betreut.
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1326 wird Wunsiedel zur Stadt erhoben, und es entsteht in Wunsiedel eine katholische Pfarrei.
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1384 wird zum ersten Mal in Wunsiedel ein Pfarrer erwähnt: Konrad Heckel.
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1433 wird Wunsiedel Sitz eines Dekans mit 18 Pfarreien; die erste Pfarrkirche wird am Bocksberg gebaut; hier steht heute die evangelische Kirche St. Veit.
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Weitere Kirchen sind die Spitalkirche St. Marien, die Spitalkirche St. Sebastian (das heutige Mulzhaus in der Koppetentorstraße), St. Jodok an der Bibersbacher Straße (sie war die Kapelle des Pestkrankenhauses und Aussätzigenheims) und die Wallfahrtskirche St. Katharina auf dem Katharinenberg.
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Durch die Reformation werden einige Kirchen evangelisch.
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1533 werden die katholischen Kirchen geschlossen; rund 300 Jahre lang gibt es in Wunsiedel keine Katholiken mehr.
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1840 kommen wieder Katholiken in die rein evangelischen Gebiete; Wunsiedel wird durch die Erzdiözese Bamberg der Pfarrei Marktschorgast bzw. der Expositur Hof zugewiesen.
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1859 wird die Zugehörigkeit zu Regensburg festgestellt; Marktredwitz wird Mutterpfarrei für die Wunsiedler.
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Bischof Ignatius von Senestrey kauft in Wunsiedel das ehemalige Patrimonialgerichtshaus; ein Betsaal und eine Priesterwohnung werden eingerichtet.
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1861 wird zum ersten Mal seit der Reformation ein katholischer Gottesdienst gefeiert; der erste Seelsorger ist Expositus Johann Baptist Käß.
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1883 Grundsteinlegung für eine Kirche; 1884 wird die neue Kirche, die heutige Pfarrkirche, geweiht.
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1900 wird Wunsiedel selbständige Pfarrei; erster Stadtpfarrer ist Georg Hiegl.
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1970 zählt die Pfarrgemeinde Wunsiedel 5200 Katholiken; heute hat sich die Zahl auf ca. 3.200 Pfarrangehörige reduziert.
Details zur Geschichte
Die Frage, seit wann es eine katholische Pfarrei in Wunsiedel gibt, bleibt unbeantwortet. Es gibt keine Urkunde, keine Inschrift, die über die Gründung der Pfarrei Auskunft gibt. Nachgewiesen ist lediglich, dass die älteste Pfarrei in dieser Gegend die Pfarrei Redwitz war, das heutige Marktredwitz. Wunsiedel wurde in den Anfängen seelsorgerisch von Redwitz aus betreut.
Fest steht jedoch, dass Wunsiedel katholische Pfarrei wurde, als Wunsiedel durch die Burggrafen von Nürnberg im Jahr 1326 Stadtrecht bekam.
Im Jahr 1384 wird dann erstmals die Pfarrei Wunsiedel mit einem Pfarrer namens Konrad Heckel urkundlich erwähnt.
1433 wurde Wunsiedel Sitz eines Dekanats mit 18 Pfarreien.
In dieser Zeit wurde auch die erste Pfarrkirche gebaut, über die jedoch nichts weiter überliefert ist, als dass sie an der Stelle der früheren Burgkapelle am Bocksberg errichtet wurde. An genau dieser Stelle steht heute die evangelische Kirche St. Veit.
Außer dieser Stadtkirche besaß Wunsiedel noch 4 weitere Kirchen: die Spitalkirche St. Marien, die Spitalkirche St. Sebastian (das heutige Mulzhaus in der Koppetentorstraße), St. Jodok an der Bibersbacher Straße (sie war die Kapelle des Pestkrankenhauses und Aussätzigenheims) sowie die Wallfahrtskirche St. Katharina auf dem Katharinenberg.
Während der Reformation wurden einige Kirchen evangelisch. 7 Wunsiedler Priester schlossen sich dem Protestantismus an, 7 Priester blieben katholisch.
1533 wurden die Kirchen St. Sebastian und St. Katharina geschlossen, ebenso wie St. Jodok.
Rund 300 Jahre lang gab es dann in Wunsiedel keine Katholiken mehr.
Erst mit Beginn des 19. Jahrhunderts setzte durch die Industrialisierung in ganz Deutschland eine Binnenwanderung ein, und erstmals zogen wieder Katholiken in die rein evangelischen Gebiete und damit auch nach Wunsiedel.
Nichts hätte näher gelegen, als dass die Pfarrei Marktredwitz wieder, wie bereits in den Anfängen, die Katholiken von Wunsiedel in ihre Pfarrei aufgenommen hätte. Jedoch scheint Wunsiedels Bistumszugehörigkeit in den 300 "katholikenlosen" Jahren in Vergessenheit geraten zu sein. Die Wunsiedler Katholiken wurden daher 1840 vom Erzbischöflichen Ordinariat in Bamberg der Pfarrei Marktschorgast, bzw. der Expositur Hof zugewiesen.
Erst 1859 wurde festgestellt, dass Wunsiedel eigentlich zum Bistum Regensburg gehört; für die 140 Wunsiedler Katholiken wurde nun Marktredwitz zum zweiten Mal ihre Mutterpfarrei.
Es war dann der Marktredwitzer Pfarrer Froschauer, der erreichte, dass Bischof Ignatius von Senestrey in Wunsiedel das ehemalige Patrimonialgerichtshaus kaufte, den heutigen katholischen Pfarrhof. In diesem Haus wurden im ersten Stock ein Betsaal und im Obergeschoss eine Priesterwohnung eingerichtet.
Am 19. Mai 1861 wurde zum ersten Mal seit der Reformation wieder ein katholischer Gottesdienst in Wunsiedel gefeiert: Diese erste Hl. Messe zelebrierte der Dekan von Tirschenreuth, Bernhard Mehler von Schwarzenbach.
Der erste Seelsorger, der in das Pfarrhaus am Senestreyplatz einzog, war Expositus Johann Baptist Käß.
Am 9. August 1883 wurde der Grundstein gelegt für die erste, die heutige Pfarrkirche "Zu den Zwölf Aposteln" am Senestreyplatz, die am 15. Oktober 1884 geweiht wurde. Die Expositur Wunsiedel wurde im Jahr 1900 von Marktredwitz abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei.
Erster Wunsiedler Stadtpfarrer wurde Georg Hiegl.
Die Zahl der Katholiken in Wunsiedel erreichte 1970 den Höchststand von 5200, durch Abwanderung, Geburtenrückgang und Kirchenaustritte nahm jedoch in den folgenden Jahrzehnten die Katholikenzahl beständig ab.
Heute zählt die Pfarrgemeinde Wunsiedel ca. 3200 Katholiken.